Lektion 1: Das kleine 1×1 des Meldens


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Lektion 1: Das kleine 1×1 des Meldens

Was erfahrene Spieler mit einem Blick sehen, ist für viele Neulinge alles andere als offensichtlich. Die Rede ist von den möglichen Meldungen und Kombinationsmöglichkeiten. Damit dir keine noch so gut versteckte Meldung entgeht, schauen wir uns das Thema in dieser Lektion genauer an.


Was kann ich melden?

Die grundlegende Regel ist wunderbar einfach: Drei zusammenhängende Karten ergeben eine Figur.

  • Gruppen (auch Sätze) bestehen aus drei oder vier Karten gleichen Ranges, aber unterschiedlicher Farbe.
  • Reihen (auch Sequenzen, Folgen) hingegen bestehen aus drei bis maximal 13 Karten der gleichen Farbe mit unterschiedlichen, lückenlos aufsteigenden Werten.
Rommé-Meldungen: Gruppen und Reihen

So einfach die Regel, so komplex ist ihre Anwendung. Um das Beste aus deiner Hand zu machen, musst du beide Möglichkeiten gleichermaßen in Betracht ziehen und systematisch alle Optionen durchleuchten. Es ist zwar möglich, ein Spiel nur mit Reihen zu gewinnen, aber deutlich schwieriger.

Die Suche nach Figuren

Wenn zu Beginn einer Runde im Rommé Palast die Karten ausgeteilt werden, landen sie schon nach Farbe und Rang sortiert auf deiner Hand. Das hilft dir dabei, Reihen zu erkennen. Drei Karten in Folge sind eine fertige Reihe. Die solltest du nur dann trennen, wenn sich dadurch bessere Figuren ergeben. Zwei Karten in direkter Folge sind ein vielversprechender Ansatz, weil du am oberen oder am unteren Ende eine Karte anlegen kannst. Diese Karten solltest du auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.

Schwieriger sieht die Situation aus, wenn du zwei Karten mit einer Lücke dazwischen hast, zum Beispiel Herz-Zehn und Herz-Dame. Um die Lücke zu schließen, benötigst du eine ganz spezielle Karte, hier einen Herz-Buben, oder einen Joker. Die Wahrscheinlichkeit, dass du genau die ziehst, ist leider ziemlich gering. Es kann durchaus passieren, dass dir der passende Bube zufliegt, aber du solltest nicht deinen Sieg darauf verwetten.

Karten sortieren im Rommé Palast
Auf Knopfdruck werden deine Karten entweder nach Farbe oder nach Rang sortieret. Die Dreier- und Zehner-Pärchen und drei potenzielle Sequenzen in Pik und Karo sind so schnell gefunden. In der dritten Zeile sind die Karten manuell umsortiert, dass zusammen liegt, was zusammen gehört. Die vier Karten ganz links lassen sich nirgends zuordnen und eignen sich momentan nur zum Abwerfen.

Auf Knopfdruck kannst du dir deine Hand nach Rang umsortieren lassen. So erkennst du fertige und halbfertige Gruppen auf einen Blick.

Egal ob bei Reihen oder Gruppen, sobald zwei Karten zusammenpassen, hast du die Grundlage für eine Figur. Meistens wirst du sowohl angehende Gruppen und Reihen auf der Hand haben. Im nächsten Schritt empfiehlt es sich, die Handkarten manuell zu sortieren. Fertige Figuren zusammen, halbfertige Figuren daneben und Außenseiter abseits. So hast du im Blick, welche Karten du gebrauchen kannst. Hier liegt aber auch einer der größten Stolpersteine, denn die Versuchung ist groß, Figuren, die du einmal zusammengesteckt hast, nicht weiter zu beachten. Dadurch können dir andere Figuren entgehen und dadurch schließlich der Sieg.

Flexibel bleiben

Nachdem du deine Starthand ausgiebig betrachtet hast, wirst du schnell eine Vorstellung davon bekommen, welche Figuren du ausspielen willst. Doch oft ergeben sich im Spielverlauf noch ganz neue Möglichkeiten. Zögere nicht, deine alten Pläne über Bord zu werfen, wenn sich eine günstige Gelegenheit bietet.

Rommé-Spielfeld: Vom Ablegestapel ziehen
Evan hat vermutlich auf eine weitere Acht gehofft, um seine Gruppe zu vervollständigen. Mit der Pik-Neun bietet es sich aber an, den Plan zu ändern und stattdessen die Pik-Reihe zu spielen. Evan könnte sie an die bereits liegende Reihe anlegen oder eine neue Figur gründen.

Oft wirst du in Situationen kommen, wo du dieselbe Karte für zwei verschiedene Meldungen gebrauchen kannst. Das mag erst einmal ärgerlich klingen, schließlich ist so oder so eine Figur unvollständig.

In Wahrheit ist es aber ein Segen. Denn solange du alle Karten auf der Hand behältst, stehen dir alle Möglichkeiten offen. Je nachdem, welche anderen Karten du im Laufe des Spiels dazubekommst, kannst du die Figuren entsprechend umstellen und so alle Karten auf einmal ausspielen.

Einsame Außenseiter

So gut wie jede Starthand hat Karten, die zu keiner Meldung passen. Hast du keine zweite Karte dieses Rangs und die nächste Karte gleicher Farbe ist drei oder mehr Ränge entfernt? Dann hast du einen wahren Außenseiter, der sich nur noch zum Abwerfen eignet. Versuche gar nicht erst Karten zu sammeln, die zu ihnen passen.

Nur wenn du viele dieser einsamen Karten auf der Hand hast, bleibt dir kaum eine andere Wahl, als mit einigen von ihnen neue Figuren zu starten.

Es kann aber auch leicht passieren, dass eine Karte nur einsam aussieht. Schon eine weitere Karte vom gleichen Rang macht aus einer Karte, die sich nur zum Abwerfen eignet, eine mögliche Figur. Auch wenn die zweite Karte bereits anderswo verplant ist, solltest du die Möglichkeit nicht außer Acht lassen. Du weißt nie, welche Karten dir angeboten werden. Wenn du kannst, wirf erst alle echten Außenseiter ab, bevor du dich von ihr trennst.

Die Macht der Joker

Joker können den Platz jeder anderen Karte einnehmen. Schon mit nur einem Joker auf der Hand explodiert die Zahl deiner Optionen regelrecht. Manche sind recht offensichtlich, wenn es beispielsweise darum geht, die Lücke in einer Reihe zu schließen. Andere sind eher versteckt. Da kann es sich lohnen, Handkarten systematisch durchzugehen und dir zu überlegen, welche Figuren du bilden könntest, wenn du den Joker oberhalb, unterhalb oder im gleichen Rang an diese Karte anlegen würdest.

Rommé-Spielfeld: Handrommé
Dank der Joker bietet dieses Blatt viele mögliche Figuren, aber nur eine Kombination erlaubt es dir, alle Karten auf einmal zu spielen. Kannst du sie finden? Ein kleiner Hinweis: Die offensichtliche Lösung ist nicht immer die beste. Die Auflösung findest du in unserer Lektion zum Handrommé, gleich im ersten Bild.

Willst du diese Grundlagen gleich üben? Dann spiele doch gleich ein paar Trainingsrunden. Wenn du dich bereit fühlst, geht es hier zur nächsten Lektion.