Manchmal hast du Glück und deine Starthand ist schon voller fertiger Sequenzen und Gruppen. Dir fehlen nur noch wenige Karten, dann könntest du alles auf einmal ausspielen und den ultimativen Sieg davontragen. Wann es sich lohnt, auf ein Handrommé zu spekulieren, und was du tun kannst, deinen Gegner davon abzuhalten, schauen wir uns in dieser Lektion genauer an.
Was ist ein Handrommé?
Die Regeln für ein Handrommé sind in der Theorie ganz einfach, wie wir in der Anleitung besprochen haben. Es gibt zwei Bedingungen:
- Sei der erste Spieler, der Meldungen auf den Tisch legt, und
- Beende deinen Zug mit einer leeren Hand. Achtung: Die letzte Karte muss auf dem Ablegestapel landen!
Wenn dir das gelingt, hast du nicht nur gewonnen, sondern deine Punktzahl auch noch verdoppelt. Und das lohnt sich meistens richtig, weil deine Gegenspieler noch alle ihre Karten auf der Hand halten! Ein gelungenes Handrommé kann darüber entscheiden, wer am Ende den Topf gewinnt.
Aber für ein Handrommé musst du schnell sein. Wenn ein anderer Spieler dir mit einer Meldung zuvorkommt, ist deine Chance vorbei.
Große Belohnung für großes Risiko
Ein Handrommé bringt viele Punkte, wenn es dir gelingt. Es kann aber auch nach hinten losgehen, wenn dir ein anderer Spieler zuvorkommt. Im schlimmsten Fall macht dein Gegner selbst Handrommé und all die schönen Karten auf deiner Hand zählen nun gegen dich – und das gleich doppelt. Deswegen ist es wichtig, genau abzuschätzen, ob sich das Risiko lohnt.
Ob du ein Handrommé wagen solltest, hängt in erster Linie von deiner Starthand ab. Aber auch von deinem Glück, die passenden Karten schnell zu sammeln. Denn lassen diese zu lange auf sich warten, ist es Zeit für einen Strategiewechsel.
Wann lohnt es sich, auf ein Handrommé zu sparen?
Im besten Fall ist deine Starthand so stark, dass du schon im ersten Zug alles hinlegen kannst. Dieser Fall ist allerdings recht selten. Wahrscheinlicher ist, dass dir noch ein paar Karten fehlen. Wenige Lücken und viele Joker zu haben ist gut, aber das allein reicht noch nicht.
Die entscheidende Frage lautet: Wie viele Runden wirst du wahrscheinlich brauchen, bis du die fehlenden Karten ziehst? Wenn du denkst, die fehlenden Karten innerhalb weniger Züge zu bekommen, kannst du es wagen. Als ganz groben Richtwert sagen wir: Spätestens bei deinem fünften Zug musst du das Handrommé erreichen können.
Ob dir das gelingen kann, kommt ganz auf die Zusammenstellung deiner Hand an. Wenn du eine bestimmte Karte brauchst, ist es unwahrscheinlich, dass du sie so schnell ziehst. Wenn vier oder mehr unterschiedliche Karten in der Lage sind, dein Blatt zu vervollständigen, wenn du auch nur eine von ihnen ziehst, stehen die Chancen gut für dich.
… und wann nicht?
Wenige oder gar keine Joker, lange Reihen, bei denen jede zweite Karte fehlt, und gleich mehrere einzelne Karten, die sich nirgendwo unterbringen lassen – bei so einem Blatt brauchst du ein Handrommé gar nicht erst versuchen. In diesem Fall solltest du deine Erstmeldung so früh wie möglich spielen. Auch wenn du dir wenig Chancen ausmalst, zu gewinnen, so hast du doch zumindest deinen Verlust minimiert.
Schwieriger sieht die Sache aus, wenn du ein an sich starkes Blatt hast, aber sich zwei oder drei einzelne Karten nicht zuordnen lassen. Oder wenn dir eine ganz spezielle Karte fehlt, um deine Erstmeldung zu vervollständigen.
Mit viel Glück können dir die passenden Karten in zwei Zügen zufliegen. Aber mit etwas Pech musst du lange warten, bis du die Lücken geschlossen oder die einzelnen Karten gegen passendere ausgetauscht hast. Jetzt gilt es, zu entscheiden, wie viel Risiko du eingehen willst.
Zögere nicht zu lange
Mit jedem weiteren Durchlauf steigt die Gefahr, dass einer deiner Gegner selbst ein Handrommé macht.
Das kannst du verhindern, indem du vorher deine erste Meldung spielst. Denn sobald erst einmal Karten auf dem Tisch liegen, ist jede Chance für ein Handrommé vorbei – für dich genauso wie für deine Gegner.
Auch wenn du ein gutes Blatt hast und dir nicht mehr viel zum Handrommé fehlt, solltest du deshalb bei jedem Zug neu abwägen, ob es dir das Risiko wert ist, noch ein wenig länger zu warten.
Im Zweifelsfall ist es sicherer, das eigene Handrommé aufzugeben und zumindest die Erstmeldung auszuspielen. Wenn dann dein Gegner seine Hand in seinem nächsten Zug entleert, werden die Punkte immerhin nicht mehr verdoppelt. Und die Punkte für deine Erstmeldung sind auch nicht länger auf deiner Hand.
Handrommé und die Spielerzahl
Wenn du überlegst, ein Handrommé zu spielen, solltest du unbedingt auch die Spielerzahl beachten. Denn es gilt: Mit jedem weiteren Spieler steigen sowohl das Risiko als auch der mögliche Gewinn.
Während dir im Spiel mit zwei Spielern nur ein Gegner zuvorkommen kann, ist die Gefahr bei drei Gegnern auch dreimal so hoch. Wenn du mit vielen Spielern spielst, ist es deshalb sicherer, lieber zu früh als zu spät die erste Meldung auf den Tisch zu legen. Wenn dir das Handrommé aber doch einmal gelingt, wird es deinen Gegenspielern anschließend schwerfallen, dich wieder einzuholen.
Du merkst, beim Handrommé spielen viele Faktoren eine Rolle. Die wichtige Entscheidung, ob du doch noch einen weiteren Durchlauf auf ein Handrommé sparen solltest oder ob das Risiko nicht doch zu groß wird, hängt vor allem von Erfahrungswerten ab. Also probiere verschiedene Taktiken aus, gerne auch mit unterschiedlichen Spielerzahlen, und finde deine eigene Strategie!
Wenn du vorher noch einmal andere Regeln nachlesen willst, geht es hier zur Anleitung. Oder wirf noch einmal einen Blick auf die anderen Lektionen.